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Rezension von Richard Erren Spitzentanz von Johanna G. Lenz
In ihrem neuen Buch erzählt die Autorin Geschichten, die das
Leben schrieb. Der Titel ist dabei Programm, dann die Bewältigung
der vielfältigen Situationen, welche das Leben für uns Menschen
bereithält, gleicht allzu oft einem Spitzentanz. So sind
die Geschichten von einer breiten Themenfülle und handeln von heiteren,
wundervollen, nachdenklich machenden und manchmal sogar bedrohlichen Situationen.
Auch umspannen sie einen großen Zeitraum. Ereignisse von vor dem
letzten Weltkrieg werden ebenso anschaulich präsentiert wie Geschichten
und Erfahrungen aus der heutigen Zeit. Geschrieben aus den unterschiedlichsten
Lebenssituationen, manchmal mit einem Ende, welches man sich so nur wünschen
kann, manchmal abrupt abschließend, so dass es den Leser fast sprachlos
macht. Mir haben die Geschichten des Spitzentanzes auch deshalb
sehr gefallen, weil viele Erinnerungen aus lange vergangener Zeit und
sogar aus den Erzählungen meiner Eltern und Großeltern wieder
lebendig wurden. Ich stelle mir die Frage, was die heutige junge Generation,
für die jederzeitige Erreichbarkeit, eine alles überwältigende
Informationsflut und die Kommunikation in sozialen Netzwerken eine Selbstverständlichkeit
ist, aus den Geschichten des Spitzentanzes herauslesen kann. Können
die Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu den Umständen und Geschehnissen,
die nur eine oder zwei Generationen vor uns existierten, eine Beziehung
aufbauen? Zweifel bleiben. Für mich waren es jedenfalls interessante,
spannende und berührende Stunden Lesevergnügen.
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