Benebelte Wahrnehmung - Autobahngedanken

Der Blick zum Tachometer bringt bei Nebel oft eine unliebsame Überraschung. Ganz unbemerkt, unbewusst hat der Autofahrer mehr Gas gegeben.
Sobald die Umgebung nur noch als Schemen wahrgenommen wird, tritt ein Fluchtreflex ein.
So stand es in der Zeitschrift "Nature" Bd. 392, S. 450

Fluchtrichtung ist bei zielgerichteten Menschen die Flucht nach vorn.
Dieses Gefühl - schnell durch - kenne ich auch. Und immer wieder hoffe ich, es wird schon gut gehen, nur schnell die unangenehme Situation hinter mich bringen.

Übertragbar ist dieses Phänomen auch auf das soziale Verhalten. Solange das Hier und Jetzt und die Mitmenschen klar wahrgenommen werden, kann eine situationsgerechte Geschwindigkeit eingehalten werden. Wir alle haben Zeit zum Nachdenken, zur Vorsicht und zur Rücksicht.

Nehmen wir unser Umfeld nur noch schemenhaft wahr, interessieren wir uns nur noch für unser Ziel und ignorieren die Belange der anderen, so werden wir immer schneller.
Wir nehmen uns nicht mehr die Zeit zurückzusehen, nachzudenken oder auch nur zur Seite zu blicken.

Wird der zielstrebig denkende und handelnde Mensch zur rechten Zeit seine Umwelt wieder "wahr"- nehmen und der drohenden Katastrophe aus dem Weg gehen können?

 

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