Leseprobe:
Creativo;
Gudrun Strüber
Das sieben Schwäne - Ballett
Sie ziehen im Morgengrauen von Nord nach Süd in einer Reihe. Rhythmisch
nicken ihre Köpfe. Wie auf ein Kommando tauchen sie ab und recken
ihre Bürzel in die Höhe. Sieben weiße Hintern wackeln
in den Wellen.
Dann eine Kehrwendung zum Publikum am Strand. In einem sachten Bogen schwimmen
sie am Schilfrand entlang zurück nach Nord.
Nun kommt Tempo auf. Begleitet vom Klatschen der Flügel strampeln
die Füße auf den Wellenkämmen bis zum Abheben. Sie ziehen
wie an einer Schnur aufgereiht in Richtung Hafen, machen eine gelungene
Kehrtwendung und setzen schurrend vor uns zur Landung an.
Gemächlich ziehen sie dann wieder von Nord nach Süd und recken
ihre Bürzel gemeinsam in die Höhe.
Gegen Ende der Vorstellung begeben sich vier Solisten ans Ufer und beginnen
sich zu entkleiden. Sie zupfen sich Brustfedern aus und lassen diese auf
den Wellen wie kleine Wolken davon tanzen.
Sie putzen sich und stecken den Kopf auch einmal verschämt unter
die Flügel.
Der Schlussakkord beginnt mit dem Sonnenuntergang. Alle sieben starten
mit lautem Rufen und Klatschen in den Abendhimmel. Sie ziehen eine Kurve
vor der roten Abendsonne und verschwinden nach Nord von der Bühne.
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