Die Erde bewegte sich vor ihr und ein Maulwurf kam zum Vorschein.
Mault sich Wühlwurf Fruw
mühsam durch das Erdenreich
murft er Wurm um Wurm.
Das Mädchen bewunderte die großen Grabschaufeln von
Wühlwurf Fruw und streckte zaghaft seine Hand aus.
Da berührte es etwas am Fuß. Es schaute an sich herab
und entdeckte eine schwarzgoldene Schnecke auf seinem kleinen Zeh.
Schleicht die Schnecke Schnim
schnirkelnd aus dem Schattenhain
schleckt sie deinen Zeh.
Wie bist du nur hierher ...
War schon immer da wisperte die Schnirkelschnecke und
wechselte langsam hinüber auf einen dicken Halm.
Das Mädchen fröstelte und wollte sich in ein Huflattichblatt
wickeln, als plötzlich ein dickes Etwas an seiner Nase vorbei
plumpste. Vorsichtig drehte das Mädchen Blatt für Blatt
um und suchte, wo es geblieben sein könnte. Und da war es zu
hören:
Singt die Kröte Kling glockenhell
im Märzenlicht funkeln ihre Augen.
Wie bist du nur...
War schon immer da.
Das Mädchen wollte die Kröte berühren, aber schon
fesselte es etwas Neues:
Guckt der Grasfrosch Glucks klitzekeck aus kühlem Grün
klettert kühn sein Fuß.
Das Mädchen lachte: Wie bist du...
Es pflückte eine Brombeere und wollte sie zum Munde führen
da hielt ein merkwürdiger Geruch es davon ab.
Das Mädchen schaute die Beere genauer an:
Wetzt die Wanze Wnaz wuselnd
in den weichen Wust
grinst sie grell und stinkt.
Oh sagte das Mädchen und legte die Beere behutsam
ins Brombeergesträuch.
Wie, wie, wie sang der Tagtigall.
Die, die, die, die!
Das Mädchen schaute hinauf in die Esche. Da saß der
unscheinbare Tagtigall und schaute es mit großen Augen an:
Bist ein armes Vögelein,
darfst nicht des Königs Tochter sein, sang er.
Du meinst doch nicht mich? wunderte sich das Mädchen.
Du, du, die, die, flötete der Tagtigall und -
husch war er im Unterholz verschwunden.
Das Mädchen seufzte und setzte sich auf den Stamm der gestürzten
Esche. Da hörte es von fern das vertraute Krok, krok,
krok, immer näher kam es, bis der Vogel Krok das Mädchen
mit mächtigen Schwingen umkreiste und sich auf seiner Schulter
niederließ.
Er rieb seinen Schnabel am linken Ohr des Mädchens und tuschelte:
Nie darf es vergessen sein,
du bist des Königs Töchterlein.
Also doch, sagte das Mädchen, aber wie heiß
ich, wo wohn ich und warum bin ich hier?
Krok, krok, erklärte der Kolkrabe, Gefahr,
Gefahr, hüpfte aufgeregt den Stamm entlang und hieb mit
dem Schnabel heftig in die Rinde. ...
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