Ankunft:
Herr Charles der Reisebetreuer schickt uns mit noch anderen Gästen
in einem Auto mit Fahrer los. Wir sollen ins Bay-Street Hotel und
die beiden anderen ins Grand Hotel. Es beginnt eine wilde Fahrt.
Wir stellen erst hier fest, dass auf Malta Linksverkehr herrscht.
Jedenfalls meistens. Dunkelheit, Schlaglöcher und rasante Fahrweise
begünstigen eine latente Übelkeit, die ich schon im Flugzeug
hatte. Außerdem ist es für die Uhrzeit noch recht warm.
Nach ca. einer halben Std. halten wir mitten in einer Baustelle
und der Fahrer sagt Bay-Street Hotel. Er lädt unsere Taschen
aus und weist uns den Weg mit einer Handbewegung. Dann fährt
er ab. Das andere Pärchen muss ja noch weiter. Da stehen wir
nun. Um uns herum sehr laute Musik und sehr viele Jugendliche, die
uns auch anrempeln. Ein Mann in Uniform (Wachmann?) Sieht unsere
Ratlosigkeit und bringt uns zur Rezeption, die von der Straße
nicht gesehen werden kann.
Um 23:00 Uhr haben wir dann fertig eingecheckt. Ich bitte um ein
Glas Wasser, weil es mir nicht gut geht. Das bekomme ich auch. Eigentlich
sollen wir nach unserem Reisprospekt auch etwas zu Essen bekommen.
Da wir noch Proviant in der Tasche haben, sagen wir nichts und gehen
aufs Zimmer. Das heißt, wir verstehen nicht, wo wir hinmüssen.
Der freundliche Wachmann begleitet uns dann. Er zieht auch meine
Tasche zum Fahrstuhl. Im siebten Stock liegt unser Zimmer. Die Schlüsselkarte
funktioniert nicht. Telefonisch bestellt der Wachmann bei dem Herrn
aus der Rezeption eine neue Karte. Der kommt und tauscht die Karten
aus. Nun können wir ins Zimmer. Provisorisch packen wir die
Kleidung in den Schrank und versuchen dann zu schlafen. Bis 2:00
Uhr dauert noch die laute Disco Musik aus dem Erdgeschoss.
Erster Tag
Um 7:00 Uhr ist die Nacht zu Ende. Ich kann nicht mehr liegen. Manfred
geht schon mal los und sucht den Frühstücksraum. Der nette
Wachmann von gestern Abend hat uns gesagt: Die Treppe runter
bis in den 5 Stock und dann auf der Terrasse. Dort finden
wir einen Imbissstand, der hat aber zu und ein Restaurant: Da
Giorgio. Wir nehmen an, dass wir dort unser Frühstück
bekommen, und tippen richtig.
Am Abend gönnen wir uns im Hotel - Einkaufscenter noch einen
Drink in der Eisdiele, dann geht es ins Zimmer. Ich schreibe noch
etwas Tagebuch. Ab Mitternacht ist Bettruhe.
Unten im Foyer stehen ca 30 schwere Motorräder. Die machen
um 2:00 Uhr erheblichen Lärm beim Starten. Nur gut, dass ich
Manfred in Valletta Earclips gekauft habe. Er schläft
und hört nichts. Ich kann mit den Dingern leider nicht schlafen.
Zweiter Tag
Schon um 7:45 Uhr sitzen wir beim Frühstück. Vor der Außentreppe
liegt Erbrochenes - Ekelhaft!! Beim Frühstück wird gut
zugelangt. Wer weiß wann und was wir heute etwas bekommen.
Dritter Tag
Um 7:20 Uhr aufgewacht zu spät - wir haben verschlafen. Konnten
durch die Musik im Hardrock Café noch lange nicht einschlafen.
Den ganzen Tag
sind wir unterwegs.
Gegen 23 Uhr gehen wir zum Hotel. Der Kampf durch die Menschenmassen
und den Lärm ist fast schmerzhaft. Wir sind froh dieser Hölle
entkommen zu sein. Im Zimmer hören wir den Krach zwar auch
noch, aber mit Ohropax können wir schlafen.
Vierter Tag
Aufstehen, frühstücken und zu Fuß zum Taxistand
gegenüber der Bushaltestelle. Vorher frage ich in der Rezeption
nach dem Preis für eine Fahrt zu den Cart ruts = 4,00 Lm.
Bei den schwarzen Taxis an der Haltestelle sind es dann nur 2,50
Lm.
Am Abend lese ich noch etwas. In der Nacht klappen die Türen
auf unserem Flur, das heißt, sie werden mehrmals zugeschmissen.
Jedes Mal werde ich wach. Gegen 3 Uhr bin ich am überlegen,
ob ich die Rezeption anrufe, aber dann ist Ruhe. Margret erzählt
am anderen Morgen Ähnliches. Da hätten wir uns also fast
auf dem Flur getroffen.
Fünfter Tag
8:00 Uhr Frühstück. Oh, was für ein Wunder, die 2
Tabletts mit den Essensresten und dem schmutzigen Geschirr, die
seit Freitag im Treppenhaus standen, sind weg. Heute scheint keine
Sonne. Wir frühstücken und gehen zum Andenken kaufen.
In mehreren kleinen Läden in der Nähe des Jockey Lokals
werden wir fündig. Mittags gönnen wir uns eine Pinacolata
in der Costa Bar.
Abends im Bett lese ich noch etwas und kann dann schlafen. Es ist
erstmalig richtig ruhig im Bau.
Sechster Tag
Wir sind um 8:00 Uhr beim Frühstück. Die Tischdecke ist
immer noch schmutzig und der Salzsteuer immer noch leer. Aus dem
Saftautomaten kommt nur Wasser. Ich wende mich an die Kellnerin
und bekomme meinen Saft.
Nach einem ereignisreichen Tag ruhe ich mich bis zum Abendessen
noch ein wenig aus und dann überlegen wir, ob wir die Koffer
packen oder nicht. Bei einem Erkundungsgang finden wir nun auch
das im Prospekt angebotene Hotel-Schwimmbad. Es ist geschlossen,
weil keine Saison mehr ist. Da wir auch keine Gelegenheit hatten
im Meer zu baden, haben wir das Badezeug vergeblich mitgeschleppt.
Abreisetag
8:00 Frühstück. Wir sitzen am 2er Frühstückstisch.
Manfred legt kurz sein Besteck zu Seite und schon soll ihm der Teller
entführt werden. No, No, No, sagt er energisch und hält
den Teller fest. Wir machen uns einen Sandwich zum Mitnehmen. Immerhin
haben wir am Ankunftstag kein Abendessen bekommen.
Zum Tranfer zum
Flughafen kommt der Fahrer kommt pünktlich um 15.00 Uhr. Er
fragt nach Strüber. Als wir nicken, winkt er uns
zu folgen und geht zum Bus. Wir schleppen das ganze Gepäck
hinter uns her. Sein Trinkgeld habe ich in der Hand, gebe es ihm
aber nun nicht. Das habe ich noch nie erlebt, das mir beim Tragen
des Gepäcks nicht geholfen wird.
Wir werden nicht
wieder kommen.
Da die Situation im Hotel so unerfreulich war, waren wir ja notgedrungen
jeden Tag unterwegs und haben bis auf die Dingliklippen alles gesehen.
Nun hoffen wir nur noch auf einen guten Flug in die heimatliche
Kälte.
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