Der Chiemsee
Beim Sonnenaufgang mache ich einen ersten Gang am Strand. Es gefällt
mit hier gut und ich hoffe, ich kann auch das Wasser mal testen. Mir kommt
der Gedanke, dass wir noch einen Tag länger bleiben sollten.
Nach dem Frühstück verlassen wir unseren Platz und gehen zu
Fuß bis zum Schiffsanleger. Ca. 2 ½ km. Manfred löst
eine Rundfahrtkarte für uns und dann gehts los zur Fraueninsel.
Dort laufen wir erst einmal quer rüber. Wir kommen an der Kirche
vorbei, in der Manfred stehen bleibt, um den Beginn eines Gottesdienstes
zu erleben, weil er die Orgel hören möchte. Ich sitze derweil
bei den Enten am Westufer.
Zurück gehen wir eine andere Straße. Und das war dann schon
alles. Die netten Lokale sind sicher eine Rast wert, aber wir wollen ja
noch mehr sehen. Bein Schiffsanleger kauft sich Manfred eine Kappe, weil
die Sonne tierisch auf das Hirn brennt. Dann fahren wir, obwohl wir die
Regelungen eigentlich nicht verstehen, mit dem nächsten Schiff zur
Herreninsel.
Dort wissen wir von einem Pferdekutschen-Transfer zum Schloss. Das soll
dann aber 3 Euro kosten und zurück auch wieder. Wir steigen lieber
die Treppe hoch, mindesten 50 Stufen. Oben versuchen wir, um die Schoßecke
zu sehen. Die liegt aber im vollen Sonnenschein und davon haben wir inzwischen
genug. Auf dem Weg zum Schiffsanleger besichtigen wir noch die kleine
Kapelle der weltlichen Brüder. Manfred natürlich speziell die
Orgel. Er spricht sogar mit dem Pastor.
Nun müssen wir wieder zum Schiffsanleger, denn nur dort geht es zurück
zur Fraueninsel. In der Wartezeit besichtige ich die Touristen. Ich bin
ja selbst nicht die Eleganteste, aber was hier so herumläuft
armes Deutschland. Da ist der Papi mit Sandalen und Socken noch das Harmloseste.
Auf der Fraueninsel haben wir 30 Minuten Aufenthalt, dann können
wir die Maximilian, die uns auch hergebracht hat, wieder für
die Rückfahrt nach Feldwies besteigen. Die beiden letzten Fahrten
verbringen wir aus Sonnenschutzgründen schon unter Deck, aber dann
kommt der lange Rückweg zu Fuß zu Campingplatz ohne Schatten.
Am nächsten Tag gehe ich schwimmen. Der steinige Strand macht mir
zu schaffen, aber das Wasser ist toll.
Ab und zu verschwindet die Sonne. Es ist sehr angenehm.
Der Nachmittag wird mit Lesen und Schreiben vertrödelt. Wir erholen
uns hier gut.
Der Ossiacher See
Wir kommen während der Mittagszeit auf dem Campingplatz am Ossiacher
See an und setzen uns erst einmal ins Campingplatz-Restaurant, da die
Rezeption Mittagspause macht. Die Sonne scheint sehr heiß.
Der Empfang um 14.00 Uhr in der Rezeption ist etwas unterkühlt. Und
- holla - die Preise!
Gleich gegenüber der Rezeption bauen wir auf, ohne den Wagen abzuhängen.
Wir wollen ja morgen schon weiter.
Gegen 15.00 Uhr gehe ich wildentschlossen in den Ossiacher See und schwimme
ganz bis zum Ende des Steges. Es gewittert, und deshalb sitzen wir den
Rest des Tages im Wagen. Manfred steht ab und zu draußen unter dem
Sonnenschirm für die Leihfahrräder und raucht.
Ab Nachmittag haben wir fast ununterbrochen Regen! Er singt uns auch in
den Schlaf.
Schon vorm Weckerklingeln sind wir wach. Wir müssen aufpassen, welches
Sanitärhaus zurzeit benutzbar ist, weil in dem jeweils anderen dann
geputzt wird. Nach dem Frühstück verlassen wir den Platz ohne
Wehmut. Wir fühlten und hier als Kunde und nicht als Gast. Alles
wird hier durch Paragraphen geregelt. Eine ganze Liste Vorschriften -
aber keine Angebote.
Die Plitwitzer Seen
Eine grandiose Natur
Als wir im Park ankommen, regnet es. Die Natur sieht aber trotzdem grandios
aus. Der Große Wasserfall ist nicht so breit wie auf
den Prospekten, daher sucht Manfred noch nach einem Größeren.
Am Wegrand stehen unzählige wilde Alpenveilchen. Dazwischen Heide
und wilder Thymian. Die Bäume und Büsche sind mir fast alle
unbekannt. Wir laufen abwärts in Serpentinen auf Travertin Steinen
mit Betonflicken. Eigentlich ein guter Fußweg, wenn es nicht so
regnen würde. In der Talsohle bestehen die Wege aus Knüppelstegen.
Da das wundervolle blaugrüne Wasser sich seine Becken und Dämme
ja selbst aus Kalk und Algen baut, verändern sich wahrscheinlich
auch die Wege und Stege laufend. Über uns kreisen zwei große
Vögel. Ich sage mal: Adler. Ist so schön romantisch.
Bären soll es hier auch geben, aber da ich nicht weiter laufen kann,
müssen wir auf eine Besichtigung verzichten.
Der Park ist für sportliche und naturbegeisterte Menschen unbedingt
eine Reise wert. Leider ist hier versäumt worden, auch an die zu
denken, die gehandikapt sind. Das beginnt schon mit der Brücke über
die Zugangsstraße. 30 Stufen hoch und runter.
Das schafft weder ein Kinderwagen noch ein Rollstuhl.
Schade.
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