Etappen der Kroatienreise
- südwärts
Fahrt von Bilshausen nach Übersee
am Chiemsee
(Deutschland)
Sonnabend, 25. August
Start um 6 Uhr in Bilshausen.
Die Welt ist in Nebelschwaden versteckt.
Beim Bäcker Riepenhausen ist schon Licht. Wir kaufen dort Brötchen.
In Ebergötzen überrascht uns ein Reh auf der Fahrbahn, bei der
Knochenmühle sehen wir zwei Eichhörnchen und einige Male queren
Mäuse unsere Bahn.
Auf den Autobahnparkplatz suchen wir unsere Pässe. Wir haben sie
zu Hause gelassen. Unser Reiseführer sagt uns aber, dass wir sie
nicht unbedingt benötigen. Ausweis reicht! Trotzdem rufe ich Betty
an und bitte sie, die Pässe einzustecken, um sie uns zu übergeben,
falls wir uns in Kroatien treffen sollten.
Wir fahren selten mehr als 100 km, ohne nicht wenigsten eine Zigarettenpause
oder einen Toilettengang zu machen. Zu der eigentlich üblichen Schlafpause
kommt es nicht, da Manfred behauptet, topfit zu sein.
Kurz vor 12.00 Uhr stehen wir im Stau bei Nürnberg. Unsere Vesperpause
um 15.00 Uhr brechen wir ab, da ein Bus voll sehr alter Menschen sich
auf den Parkplatz ergießt und unserer Bank immer näher rückt.
Ich dachte schon die setzen sich auf mich.
Um 16.30 Uhr sind wir, nach einer telefonischen Rückfrage bei Melli,
ob der Platz rechts oder links von der Autobahn liegt, beim Campingplatz
Rödelgries angekommen. Wir bauen langsam auf und sind um 18.00 Uhr
fertig.
Nach einem Erkundungsgang schmurgeln wir um 19.00 Uhr unsere Bratkartoffeln.
Da wir sehr müde sind, beginnt schon um 22.00 Uhr die Nachtruhe.
Fahrt von Übersee am Chiemsee nach Annenheim am Ossiacher See
(Deutschland, Österreich)
Dienstag, 28. August
Die Fahrt bis Villach - Annenheim geht problemlos. Wir rasten zweimal zum
Beinevertreten, gehen aber in keine Raststätte. Wir bewundern die hohen
Berge und sind eigentlich froh, dass wir beide in den Bergen keinen Urlaub
machen möchten. Sie bedrücken uns etwas. Um die weite Sicht zu
haben, die uns hier fehlt, müssten wir auf die Berge steigen. Und das
würden wir nie machen!
Wir kommen während der Mittagszeit an und setzen uns erst einmal ins
Campingplatz-Restaurant, da die Rezeption auch Mittagspause macht. Die Sonne
scheint so sehr, dass ich mich etwas luftiger anziehen muss.
Der Empfang um 14.00 Uhr in der Rezeption ist etwas unterkühlt. Und
- holla - die Preise! Gleich gegenüber der Rezeption bauen wir auf,
ohne den Wagen abzuhängen. Wir wollen ja morgen schon weiter.
Ab Nachmittag fast ununterbrochen Regen! Er singt uns auch in den Schlaf.
Annenheim am Ossiacher See bis Rakovica am Plitwitzer See
(Österreich, Slowenien, Kroatien)
Mittwoch, 29. Augus
Schon vorm Weckerklingeln sind wir wach. Wir müssen aufpassen, welches
Sanitärhaus zur Zeit benutzbar ist, weil in dem jeweils anderen dann
geputzt wird. Nach dem Frühstück um 8.10 Uhr verlassen wir den
Platz ohne Wehmut. Wir fühlten und hier als Kunde und nicht als Gast.
Alles wird hier durch Paragraphen geregelt. Eine ganze Liste Vorschriften
- aber keine Angebote.
Es ist trübes Wetter. Um 9.00 Uhr, kurz hinter dem Tunnel, lädt
ein sehr sauberer Bistroparkplatz zur Rast ein. Hier haben wir ein Erlebnis
der besonderen Art: (Wo
ist bitte das Meer?)
Wir zahlen für die beiden Tunneldurchfahrten in Österreich Maut.
Die Fahrt geht reibungslos. Die Grenzkontrollen der Slowenen und Kroaten
bestehen aus Durchwinken. Die Fahrt um Ljubljana ist etwas stressig. Der
Straßenzustand in beiden Ländern ist schon recht gut. Um 12.00
Uhr sind wir in Kroatien auf dem Pass zwischen den befürchteten 10%igen
Steigungen und befinden uns in den Wolken auf 610 Meter Höhe. Bei
der Abfahrt ist rechts der Abgrund voller Nebel - wie Watte.
Der erste Versuch, um 15.30 Uhr vorm Naturpark einen Campingplatz zu finden,
klappt nicht. Dort ist viel zu viel Sonne und der Boden sehr uneben. Den
Campingplatz "Korana", so heißt auch der Fluss, der die
Plitwitzer Seen speist, erreichen wir um 16.00 Uhr. Sehr schön gelegen,
sehr, sehr weitläufig. Wir erkunden später den gesamten Platz
mit dem Auto, da es zu Fuß mehr als eine Stunde dauern würde.
Nun suchen wir erst einmal einen Stellplatz für uns. Der erste Versuch
misslingt, weil Manfred zu spät merkt, dass wir an dieser Stelle
keinen Strom bekommen. In einer Mulde finden wir unser Plätzchen.
Um 17.00 Uhr haben wir alles fertig aufgebaut.
In der Nacht schlafen wir so fest, dass wir den Regen nicht hören.
Rakovica an den Plitwitzer Seen bis Pakotane
(Kroatien)
Sonnabend, 01. September
Um 7.00 Uhr wachen wir ohne ein Weckerklingeln auf. Nach einer Katzenwäsche
und Frühstück wird sofort abgebaut. Gegen 9.30 Uhr können
wir schon den Platz verlassen. Bei der ersten Rast auf einem Parkplatz
um 10.30 Uhr erlebe ich einen typischen Fallwind, der mich fast umschmeißt.
Bei der Weiterfahrt kaufe ich mir ein Stück Schafskäse von einer
privaten Händlerin am Straßenrand.
Leider verfahren wir uns bei der Abzweigung zur Autobahn um ca. 1 km,
weil Zadar nicht ausgeschildert ist. Das ist im Übrigen eine Eigenart
der Kroaten: Sie schildern den nächsten Ort aus und fast nie einen
weiter entfernten Ort, durch den man die Richtung einschätzen kann.
Hier hätte uns die Angabe: Zadar oder Split weitergeholfen, denn
wer kennt schon die Dörfer! Meine neugekaufte Landkarte ist nicht
immer aktuell. Manche Dörfer gibt es nicht in der Landschaft und
andere stehen noch nicht auf meiner Karte.
Die Autobahn kostet Maut. Vorm Tunnel durch das Küstengebirge erdulden
wir 5 Minuten Stau. Der Gegenverkehr muss gut 20 km ertragen. Für
die Rückfahrt merken wir uns, dass wir auf keinen Fall an einem Sonnabend
hier endlang fahren sollten.
An der letzten Tankstelle auf der Autobahn wird getankt, weil wir hoffen,
dass es mit meiner Kreditkarte hier geht. Wir trauen den kleinen Tankstellen
an der Küste diesen Service nicht zu. Das ist nun leider ein Irrtum.
Meine Kreditkarte wird auch hier mal wieder nicht angenommen Die Eurocard
tut es dann aber.
Um 13.00 Uhr sind wir vor dem Eingang von Crvèna Luka, dem Ort
30 km hinter Zadar, an dem wir vor 20 Jahren schon einmal Urlaub gemacht
hatten. Es gibt den Campingplatz nicht mehr. An der Stelle ist nun ein
Club und ein Hotel. Ein freundlicher Schrankenwärter lässt uns
aber hinein, damit wir drinnen auf dem Parkplatz wenden können.
Nun suchen wir das "Nordsee"- Autocamp in Pakotane. Ca.
5 km entfernt. Der Platz ist sehr klein, aber freundlich und sauber, auch
ein wenig chaotisch. Es gibt zum Beispiel keine reguläre Anmeldung,
weil der Hamburger Besitzer "Holger" immer wieder was anders
zu tun hat. Irgendwann in den nächsten Tagen geben wir unsere Pässe
ab. Unser Plätzchen ist direkt neben zwei Camping-Cars mit jungen
sympathischen Leuten. Ruckzuck haben wir aufgebaut.
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