Der Wassertropfen auf dem Weg zum Ozean

Trommeln tönen
am Ufer der Rhone
und - merkwürdig hier -
ein Dudelsack
Abends
von allen Türmen
Glockengeläut

Ich empfinde mein Leben wie einen Fluss.
Ich möchte ihm vertrauen, aber nicht allen Strömungen nachgeben.

Ich hoffe, ich habe gelernt mich nicht festzuhalten an den Steinen.
Sie hindern mich am Fortkommen.
Ich bin nur ein winziger Tropfen im Fluss des Lebens und du auch.

Wir alle sind der Fluss. Ohne uns gäbe es ihn nicht.

Jeder Tropfen, der an einem Stein haften bleibt, verdunstet,
wird als Wolke wieder an die Quelle zurückgetragen und muss den Weg noch einmal gehen.

Ich will mich nicht ans rechte oder linke Ufer verirren, so komme ich nicht ans Ziel.
Ich möchte helfen die Last zu tra-gen, die auf dem Lebensweg befördert wird.

Stauwehre, Stromschnellen, Fische, Brücken. Das Ziel ist der Ozean.
Die Tiefe des Meeres, aus dem das Leben entsteht. Der ewige Kreislauf.

Ich will den Weg annehmen.

 

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