Kein Benzin

Freundliches Lachen
erwirkt Hilfsbereitschaft
Merci Monsieur!

 


Hoch auf dem Berg der Rastplatz
kein Motorengebrumm
frei wie ein Vogel
wohliges Einkuscheln
erholsamer Schlaf

Auf der Autobahn bei Chalons bemerkt unser Fahrer: "Wir haben noch fünf Liter Benzin, wo ist die nächste Tankstelle?" Auf meiner Landkarte ist die nächste Tankstelle an der Autobahn ca. 80 Kilometer entfernt. Das ist zu weit.
Wir fahren in die Stadt. Gleich am Stadtrand versuchen wir zu tanken, aber es ist eine vollautomatische Benzinquelle und wir benötigen dafür eine besondere Chipkarte. Wir suchen weiter, haben aber nicht bedacht, dass heute Sonntag ist. Am entgegengesetzten Stadtrand bleiben wir bei einem Zapfhahn, der uns auch nur mit der Karte das begehrte Benzin geben würde, aber wir trauen uns nun nicht mehr weiter. Die Tanknadel steht am Anschlag.
Wir haben ja das Bett im Wohnwagen und könnten bis zum Arbeitsbeginn am Montagmorgen auch hier schlafen.
Nach und nach kommen noch einige Autos vorgefahren, deren Fahrer ein ähnliches Problem haben.
Eine Stunde später fährt jemand in die benachbarte Waschanlage. Ich nehme mir ein paar Euro-Scheine und versuche dem Franzosen zu sagen, er möge doch mit seiner Karte für uns tanken, wir gäben ihm dafür Bargeld. Er versteht mich nicht. Ich zeige das Geld, versuche es auf englisch, ein Holländer kommt noch dazu, eine Japanerin. Endlich begreift er!
Nun macht er uns verständlich: Seine Karte liegt zu Hause. Er wird sie holen und uns helfen. Jetzt lachen wir gemeinsam.
Nach dreißig Minuten ist er wieder da und winkt mit der Karte. Wir bekommen unseren Sprit und der freundliche Franzose die Euros mit einem guten Trinkgeld.

 

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